• Social Economy Konferenz im Forum Kloster in Gleisdorf

26.04.2023

Öffentliche Beschaffung mit Mehrwert

Ausgehend vom Projekt „CO-RESP - Community Resilience Through Social Procurement“ wurde gestern ein bedeutsames Thema diskutiert: „Öffentliche Beschaffung mit Mehrwert“ stand im Fokus der Social Economy Konferenz im Forum Kloster, bei der die Chance B und die Stadt Gleisdorf als Best Practice Beispiel vorgestellt wurden.

Gemeinden haben durch ihre Investitionen die Möglichkeit, die lokale Wirtschaft zu beleben und Arbeitsplätze zu schaffen. Abhängig davon, wie sie ihre Vergabepolitik von öffentlichen Aufträgen gestalten, können sie somit auch die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung verbessern. Im Zuge der Konferenz wurden aktuelle Beispiele sozial verantwortlicher öffentlicher Vergabe mit Schwerpunkt auf Bulgarien, Spanien, Deutschland und Österreich vorgestellt: Zu diesen zählt die langjährige Kooperation zwischen der Stadt Gleisdorf und der Chance B als sozialwirtschaftliches Unternehmen. „Mit unseren Bereichen Hausmasters und Sozialökonomische Betriebe arbeiten wir seit mehr als 30 Jahren mit der Stadt Gleisdorf zusammen. Wenn wir diese Kooperation zukünftig noch weiter systematisch festigen, können wir ein Modell mit Vorbildwirkung werden – und auf nationaler Ebene im Rahmen des Vergaberechts markante Zeichen setzen. Wir von der Chance B sind bereit dafür!“, zeigt sich Geschäftsführerin Eva Skergeth-Lopič optimistisch. Gemeinsam mit Micheal Spielhofer, Gewerberechtlicher Geschäftsführer der Hausmasters, nahm sie an der Konferenz zum europaweiten Austausch teil.

Ergebnis der Konferenz

Am Projekt „CO-RESP“ sind unter anderem der EASPD (der größte Europäische Dachverband von Sozialen Dienstleistungsorganisationen für Menschen mit Behinderungen), das Zentrum für Sozialwirtschaft (ZfSW) und die Stadt Gleisdorf beteiligt. Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Kommission. Es ist darauf ausgerichtet, die lokale Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen – gelingen soll das durch ein sozial verantwortliches öffentliches Beschaffungswesen. Chance B Gründer Franz Wolfmayr, der sich im ZfSW engagiert und auch viele Jahre als Präsident des EASPD fungierte, brachte die Social Economy Konferenz nach Gleisdorf. Eines der Ergebnisse der Konferenz: Im Herbst werden mit den Landeshauptstädten und den Städten der Oststeirischen 8-Städte-Kooperation lokale Strategien für eine sozial verantwortliche öffentliche Auftragsvergabe erarbeitet. Dadurch sollen Aufträge in der Region gehalten und am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen beschäftigt werden.

Netzwerken bei der Chance B

Nach der gestrigen Konferenz machten sich die Projektpartner:innen aus Frankreich, Spanien, Portugal und Bulgarien unter der Leitung von Thomas Bignal, Head Of Policy beim EASPD, selbst ein Bild von der sozialwirtschaftlichen Ausrichtung der Chance B. Bei einem Lokalaugenschein bei den Hausmasters und den Sozialökonomischen Betrieben tauschte man sich weiter über die Kooperation mit der Stadt Gleisdorf und eine „öffentliche Beschaffung mit Mehrwert“ aus.