IMAS (Improving Assistance in Inclusive Educational Settings)
Kinder und Jugendliche, die spezielle Unterstützungen brauchen, um Bildungseinrichtungen besuchen und nutzen zu können, sind auf qualifiziertes Personal angewiesen.
Hintergrund:
Da die europäische Union und alle Mitgliedsländer die UN-Behindertenrechtskonvention (UNBRK) ratifiziert haben, müssen sich europäische Bildungssysteme inklusiv weiterentwickeln. Alle Kinder und Jugendlichen dürfen darauf vertrauen, dass sie einerseits von dafür qualifiziertem Personal bei der Entfaltung ihrer Potentiale begleitet werden und ihnen andererseits die volle Teilhabe am Unterrichtsgeschehen ermöglicht wird. SchulassistentInnen übernehmen speziell für Kinder und Jugendliche mit Behinderung eine Schlüsselfunktion bei der Sicherstellung von erfolgreicher Teilhabe an Bildungsangeboten.
Ziele:
Das Projekt Improving Assistance in Inclusive Educational Settings (IMAS) beschäftigte sich mit den Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung in Europa und zielte darauf ab einen gemeinsamen Analyserahmen zu entwickeln, um zu untersuchen wie Assistenzdienstleistungen in Bildungseinrichtungen organisiert werden. Zu verstehen welchen Beitrag diese Angebote für eine inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung leisten, Empfehlungen für die Weiterentwicklung zu erarbeiten und gegebenenfalls diese Assistenzdienstleistungen durch die Projektaktivitäten zu verbessern waren die Hauptziele.
Partnerschaft:
Die Partnerschaft des Projekts IMAS bestand aus 6 Partnern:
- Chance B (Österreich; Projektkoordinator) ist ein soz. Dienstleistungsanbieter, der in der Oststeiermark tätig ist und daran arbeitet, dass alle Menschen, die Unterstützung brauchen, gut in der Region leben können.
- TENENET o.z. (Slowakei) wurde als ein soziales und psychologisches Beratungszentrum gegründet, das beeinträchtigte KundInnen, Kinder mit speziellen Bedürfnissen u. Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten unterstützt.
- CSIE-Centre for Studies on inclusive Education Limited (Großbritannien) ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die daran arbeitet Gleichheit zu fördern und Diskriminierung im Bildungsbereich zu eliminieren.
- ARCIL (Portugal) bietet eine weite Bandbreite an Dienstleistungen im Feld der Rehabilitation für Kinder, Jugendliche und Erwachsende mit Beeinträchtigungen an.
- VISION-Agency for social development (Bulgarien) bietet Dienstleistungen im Bereich kultureller u. sozialer Entwicklung an.
- EASPD-European Association of Service Providers for Persons with Disabilities ist eine europäische Non-Profit Dachverbandsorganisation u. repräsentiert Dienstleistungsunternehmen für Menschen mit Beeinträchtigung.
Hauptaktivitäten:
Zu Beginn des Projekts wurde eine systematische Status-Quo-Erhebung der Assistenzdienstleistungen in den einzelnen Partnerländern durchgeführt um sich einen Überblick über die unterschiedlichen Systeme zu verschaffen. Daraus abgeleitet, wurden Empfehlungen für die Gestaltung von Assistenzdienstleistungen (allgemeingültige Leistungsbeschreibung) auf Europäischer Ebene formuliert.
Eine weitere Hauptaktivität war eine 5tägige Training Activity, bei der AssistentInnen, LehrerInnen, BildungsexpertInnen und ehemalige SchülerInnen aus allen Ländern teilnahmen. Es wurden die erarbeiteten Empfehlungen gemeinsam diskutiert, Erfahrungen aus der Praxis ausgetauscht und Verbesserungsvorschläge für die tägliche Arbeit zu Hause erarbeitet.
Die allg. Empfehlungen wurden von allen Partnern auf ihre länderspezifischen Gegebenheiten adaptiert und ein Dokument für nationale EntscheidungsträgerInnen erstellt.
Gegen Ende des Projekts wurden in den Partnerländern Stakeholder-Workshops durchgeführt um die nationalen Empfehlungen mit Entscheidungsträgern aus Bildungssystem, Politik und Verwaltung zu diskutieren.
Alle Projektaktivitäten verfolgten einen partizipativen, praxisnahen Ansatz und geschahen unter Einbindung möglichst vieler SchulassistentInnen, betroffenen SchülerInnen und verschiedener Stakeholder.
Ergebnisse:
- IST-Beschreibungen der verschiedenen Assistenzdienstleistungen in den Partnerländern
- Zusammenfassender Status-Quo Bericht
- „Empfehlungen für die Rolle von SchulassistentInnen in einem inklusiven Bildungssystem“ - Positionspapier
- 5 adaptierte Beschreibungen dieser Empfehlungen angepasst auf die jeweiligen Situationen in den Partnerländern
- Training Activity Workshop Design
- 23 Training Activity TeilnehmerInnen
- Insgesamt 157 Stakeholder-Wokshop-TeilnehmerInnen
- Verbreitung der Projektergebnisse über verschiedene Kanäle
Langfristiger Nutzen:
Mit diesem Projekt wurde ein erster wichtiger Schritt getan um Aufmerksamkeit auf eine wichtige Unterstützungsleistung zu lenken, die auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem von großer Bedeutung ist. Es zeigte sich, dass klare Rahmenbedingungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Qualität und Zuständigkeiten von Assistenzdienstleistungen fehlen und in manchen Regionen Europas SchülerInnen überhaupt keinen Zugang zu Assistenzdienstleistungen haben.
Die im Projekt erarbeiteten Empfehlungen bieten EntscheidungsträgerInnen eine Orientierung zur Weiterentwicklung bzw. Einführung von Assistenzdienstleistungen in Übereinstimmung mit der UNBRK.
Weitere Informationen:
http://www.easpd.eu/en/content/imas
Dateien zum Download: