27.09.2024
Zero-Waste-Kochen im LEBI-Laden
Am 20. September 2024 starteten die Herbstrunden von „Mehr wissen. Bewusster leben.“ im LEBI-Laden. Den Beginn machte Michaela Schneebacher mit einem Kochworkshop der besonderen Art: Die Expertin im nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln zeigte, wie man mit geretteten Lebensmitteln schmackhaftes Essen zubereiten kann – das durften die Teilnehmer:innen auch gleich selbst ausprobieren. Darüber hinaus klärte sie über Lebensmittelverschwendung auf und erläuterte Möglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen.
Einmal mehr stand Bewusstseinsbildung im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe im LEBI-Laden. Im ersten Teil des Workshops zu „Zero-Waste-Kochen“ klärte die Betreiberin der Schulküche der Volksschule Hofstätten an der Raab die Teilnehmer:innen darüber auf, dass für 58 % der Lebensmittabfälle private Haushalte verantwortlich seien. Etwa ein Drittel des Lebensmitteleinkaufs lande im Müll, das entspreche im Jahr einer Summe von 300 bis zu 800 Euro pro Haushalt. „In Österreich werden jährlich ca. 760.000 Tonnen an Lebensmitteln entsorgt. In etwa die Hälfte wäre vermeidbar“, sagte Michaela Schneebacher und ergänzte, dass allein die Menge, die in Wien pro Tag entsorgt werde, in etwa dem täglichen Lebensmittelbedarf von Graz entspreche. Zeitmangel sei die Hauptursache für Lebensmittelverschwendung, vor allem Brot und Gebäck sowie Obst und Gemüse landen im Müll. Der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln habe auch globale Auswirkungen und sei für 10 % der Treibhausgase verantwortlich. In den Entwicklungsländern würden kleinbäuerliche Familien durch die weiter steigende Nachfrage nach Lebensmitteln und der Verknappung der Anbauflächen ihre Lebensgrundlage verlieren.
Lebensmittelabfälle vermeiden
Um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, gab Schneebacher den Teilnehmer:innen folgende Tipps mit:
- Sehen, riechen und schmecken, statt nur das Mindesthaltbarkeitsdatum checken!
- Mehr Wert auf eine vegane oder vegetarische Ernährung legen, da die Fleischproduktion ressourcenintensiver ist.
- Bewusstes Einkaufen und nicht hungrig einkaufen gehen.
- Überlegtes Lebensmittelmanagement zuhause: „Restl essen“ und immer wieder den Kühl- und Gefrierschrank auf bald ablaufende Lebensmittel kontrollieren.
- Auf die richtige Lagerung von Lebensmitteln achten.
- Änderung der Kochgewohnheiten, z. B. gekochtes Essen (Eintöpfe, Ofengemüse) einfach pürieren, um einen Aufstrich daraus zu machen.
Mit geretteten Lebensmitteln kochen
Danach kochten die Teilnehmer:innen des Workshops unter der Anleitung von Schneebacher herzhafte und süße Gerichte aus geretteten Lebensmitteln, die aus dem Sortiment des LEBI-Ladens der Chance B stammten. Neben einer schmackhaften Gemüsesuppe und einer köstlichen Nudel-Pesto-Pfanne mit Grillgemüse gab es süße Bananenbrot-Muffins zu verkosten. Die Kirchtavern Gleisdorf half mit Schüsseln und Töpfen aus.
Diese Veranstaltung wurde im Zuge des LEADER-Projekts „Das LEBI Prinzip“ organisiert. Die Chance B führt das Projekt in Kooperation mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf und ZweckZwei durch. Wer spezielle Fragen zum diskutierten Thema hat, kann diese auch nach der Veranstaltung direkt an Karl Steinwender unter +43 664 142 98 71 oder office@zweckzwei.at stellen.
Die nächsten Termine im Oktober:
Mittwoch, 09.10.2024 | ab 16 Uhr
„Warum schütze ich das Klima nicht, obwohl ich es schützen will?“
mit Philipp Pexider, Philosoph und Soziologe
Wo: LEBI-Laden der Chance B | Franz-Josef-Straße 2, 8200 Gleisdorf
Teilnahme: freie Spende für den LEBI-Laden, keine Anmeldung erforderlich
Freitag, 25.10.2024 | ab 16 Uhr
„Der Umgang mit Wasser – ein Spaziergang durch Gleisdorf“
mit Martin Regelsberger, Kulturtechniker
Treffpunkt: LEBI-Laden der Chance B (Franz-Josef-Straße 2, 8200 Gleisdorf)
Teilnahme: freie Spende für den LEBI-Laden, keine Anmeldung erforderlich