• Mitarbeiter:innen des Therapeutischen Instituts

26.02.2023

30 Jahre: Therapeutisches Institut feiert Jubiläum

Mit der Gründung des Therapeutischen Instituts in Gleisdorf vor 30 Jahren begann die Chance B, die regionale Gesundheitsversorgung in der Oststeiermark speziell für Menschen mit Behinderung auszubauen. Logopädie, Ergo-, Physio- und Musiktherapie werden heute auch am zweiten Standort in Hartberg angeboten. Das therapeutische Team der Chance B begleitet rund 500 Kinder und Erwachsene.

Ein Therapieangebot in der näheren Umgebung – das gab es vor 30 Jahren für die Menschen in den ländlichen Gemeinden der Oststeiermark nicht. Um die regionale Versorgungslage zu verbessern, eröffnete die Chance B im Februar 1993 das Therapeutische Institut in Gleisdorf. Es bietet Logopädie, Ergo-, Physio- und Musiktherapie an, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigung ausgerichtet ist. Steiermarkweit ist nur eine weitere Einrichtung darauf spezialisiert. „Der Fokus in der Therapie liegt bei uns auf den invididuellen Ressourcen und Fähigkeiten jedes einzelnen, um die Entwicklung optimal zu fördern“, erklärt Bianca Kassama, die das Therapeutische Institut seit 2017 leitet.

Starkes Versorgungsnetz in der Oststeiermark

Bereits in den Anfängen des neuen Therapieangebotes zeigte sich schnell, dass der Therapiebedarf in der Region groß ist. „Es begann damit, dass wir zuerst für Kinder mit Behinderung die Möglichkeit schaffen wollten, mit unserer Unterstützung am Schulunterricht teilnehmen zu können. Die Angehörigen haben uns dann erzählt, was sie brauchen, zum Beispiel, dass die Wege aus der Oststeiermark nach Graz zur Therapiestunde viel zu weit sind. Zwei engagierte Therapeutinnen haben sodann einfach mit der Physiotherapie und der Logopädie angefangen, das war der Start des damaligen Ambulatoriums“, erläutert Franz Wolfmayr, der als Gründer der Chance B in den 80er Jahren Pionierarbeit im Feld der sozialen Dienste leistete.
Aktuell werden rund 500 Klient:innen, darunter Babys, Kinder und Erwachsene mit Behinderung, therapeutisch begleitet. Um näher bei jenen Menschen zu sein, die Unterstützung brauchen, kam im Jahr 2020 eine Filiale in Hartberg hinzu. Neben ambulanten Therapieplätzen spielt seit jeher die mobile Versorgung eine bedeutende Rolle: Rund die Hälfte der Therapien wird bei den Klient:innen zu Hause oder in den besuchten Tagesstätten geleistet. Somit ist das Therapieangebot in der gesamten Östlichen Steiermark verfügbar. Um ein starkes Versorgungsnetz zu gewährleisten, stieg laufend auch die Zahl der Mitarbeiter:innen. Vor 30 Jahren startete das Therapeutische Institut mit zwei Therapeutinnen – heute sind 32 fachlich spezialisiert ausgebildete Mitarbeiter:innen im Einsatz. Damit der Zugang zur Gesundheitsförderung für Menschen mit Behinderung weiter erleichtert wird, findet ein regelmäßiger Austausch mit regionalen Kooperationspartner:innen statt: „Durch unsere Vernetzung mit unterschiedlichen Fachkräften im Sozial- und Gesundheitswesen arbeiten wir daran, die Versorgung für Menschen mit Behinderung weiter zu verbessern“, so Kassama.

Einzigartiges Therapiekonzept

Das therapeutische Team der Chance B entwickelte gemeinsam mit Fachexpert:innen ein eigenes Therapiekonzept – die CRISP Therapie (die Abkürzung steht für „Creative Intensity with Innovative Spaces and People“). Dieser Ansatz findet bereits seit einigen Jahren Anwendung: dabei wechseln sich intensive Therapiephasen mit kreativen Maßnahmen und geplanten Therapiepausen ab. „Besonders bei Langzeittherapien, wo sich eine gewisse Therapiemüdigkeit einstellen kann, werden dadurch neue Impulse geschaffen. Die Klient:innen werden angespornt, am Ball zu bleiben und motiviert an der Therapie teilzunehmen. Außerdem wird ihr Umfeld – wie Familie und Freunde – in die Therapie mit eingebunden. Durch das CRISP Konzept können wir die Entwicklung der Patient:innen gezielt fördern“, freut sich Kassama über die Fortschritte, die sich mit dem Chance B eigenen Therapiekonzept zeigen.

Einfacher Zugang zur Therapie

„Die Gründung eines eigenen Therapieinstitutes bereits vor 30 Jahren macht deutlich, was uns im Chance B Modell von Anfang an wichtig war: fachlich hochwertige Dienstleistungen für die ländliche Region verfügbar machen. Damals wie heute geht es daraum, die therapeutische Versorgung in das unmittelbare Lebensumfeld der Menschen mit Behinderung zu bringen“, erklärt Eva Skergeth-Lopič, Geschäftsführerin der Chance B. Neben einem wohnortnahen und geeigneten Therapieangebot sind zudem die Kosten dafür entscheidend, ob eine therapeutische Behandlung genutzt wird. Auch in dieser Hinsicht kann die Chance B entlasten: „Ein Bescheid nach dem Steiermärkischen Behindertengesetz in Verbindung mit den üblichen Krankenkassenbeiträgen sichert den Betroffenen die Kostenübernahme für unsere fachlich hochwertige Therapie“, sagt Skergeth-Lopič und weist in diesem Zusammenhang auf die interdisiplinäre Zusammenarbeit mit weiteren Chance B Diensten wie die Frühförderung oder die Familienentlastung hin. „Ich freue mich, dass unsere vielzähligen Kund:innen Therapieerfolge erreichen konnten, und bedanke mich herzlich bei den engagierten Therapeut:innen im Team, die dieses Leistungsangebot zu einem bedeutsamen Puzzle im Chance B Modell gestaltet haben!“