• Innovation Award 2021_Education

01.11.2021

Chance B gewinnt mit dualen Bildungsmodulen den Innovation Award in Brüssel

Die EASPD belohnte die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Chance B mit dem Innovation Award für Bildung. Eine duale Ausbildung ermöglicht Menschen mit Behinderung, die sonst im formalen Bildungssystem keine Chance auf einen anerkannten Abschluss haben, staatlich anerkannte Qualifikationen zu absolvieren und dadurch ihre Jobchancen am ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.

Im Rahmen des 25. Jubiläumsjahres der EASPD – der European Association of Service providers for Persons with Disabilties (Europäischer Verband der Dienstleistungserbringer für Menschen mit Behinderungen) fand Mitte Oktober die diesjährige Konferenz in Brüssel statt. Sie stand unter dem Titel „The future is now: Person Centred Technology to empower people and disability services”, um den ein viele Themen umfassender Bogen gespannt war. Unter den internationalen Sozialdienstleitungsorganisationen und Dachverbänden aus 33 Ländern, die sich Gedanken um die Zukunftschancen von Menschen mit Behinderung machen, war auch die Chance B vertreten. Und das aus einem ganz besonderen Grund: eine in Gleisdorf entwickelte Innovation aus dem Chance B Bereich Bildung & Arbeit ist mit dem „Innovation Award 2021“ ausgezeichnet worden!

Auszeichnung für eine duale und staatlich anerkannte Ausbildung

Diese Auszeichnung bekam die Chance B für das Projekt „TaB Dual“, das aus dem Bereich „Teilhabe an Beschäftigung“ (TaB) unter der Projektleitung von Elisabeth Grabner in Zusammenarbeit mit der Alpen Adria Universität Klagenfurt hervorgegangen ist. Den Impuls zu dieser Entwicklung gab Chance B Gründer Franz Wolfmayr schon vor mehr als zehn Jahren, als er den Fokus auf den Europäischen Qualifizierungsrahmen (EQR) und den Nationalen Qualifizierungsrahmen (NQR) legte. Die Idee war: Das Lernen im unmittelbaren Arbeitsfeld und der Nachweis über vorhandene Kompetenzen sollte für Menschen mit Behinderung den Sprung aus den Werkstätten heraus in den Arbeitsmarkt hinein ermöglichen.

Michael Longhino aus der Chance B Geschäftsleitung zeigt sich zufrieden: „10 Jahre nach den ersten Ansätzen hat heute die Chance B mit der Verbindung von „Tab Dual“ als Praxisprojekt und den beiden Forschungsprojekten KOM KOM I und KOM KOM II den Meilenstein gelegt. Wir sind europaweit die Ersten, die staatlich anerkannte Qualifikationen im Rahmen des NQR für Menschen mit Behinderungen anbieten können. Ab jetzt gehen wir verstärkt in die Umsetzung!“

Wie „Tab Dual“ und die EU-Projekte KOM KOM I und KOM KOM II zusammenwirken

Im Praxisprojekt „Tab Dual“ werden Ausbildungen für Menschen mit Behinderungen nach dem Vorbild einer Lehre angeboten. Die Teilnehmenden praktizieren und arbeiten in den Wirtschaftsbetrieben und nehmen parallel bei der Chance B an speziell konzipierten Bildungsmodulen teil. Die Kompetenzen, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der praktischen Arbeit und in den Bildungsmodulen erwerben, werden in einer eigens von der Chance B entwickelten App erfasst. Damit ist der Fortschritt der Auszubildenden für sie selbst und Andere nachweislich nachvollziehbar.

Mit den Pilotprojekten KomKom I und KomKom II wurden bisher in sechs beruflichen Feldern Qualifikationen entwickelt. Das Besondere daran ist, dass diese Qualifikationen im österreichischen Bildungsministerium einem Zuordnungsverfahren unterzogen wurden und somit die Lernergebnisse offiziell anerkannt sind. Das ist durch den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) möglich.

Die teilnehmenden Personen bekommen am Ende ihrer Ausbildung in den Arbeitsbereichen Handwerkliche Grundqualifikation, Einzelhandel, Büro, Hotellerie, Grünraumbewirtschaftung, Gastronomie ein staatlich anerkanntes Zertifikat, einen Nachweis ihres Könnens.

Geschäftsführerin Eva Skergeth-Lopič sieht diesen Chance B Beitrag als bedeutsamen nationalen Meilenstein auf dem Weg zu einem Inklusiven Arbeitsmarkt: „Nach Abschluss dieser Qualifikation sollte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich einfacher als bisher möglich sein einen Job am ersten Arbeitsmarkt zu erlangen oder weiterführend eine reguläre Lehre in Angriff zu nehmen!“

Wollen Sie mehr dazu erfahren?

Im Jänner 2022 haben Sie in einer Online-Veranstaltung die Möglichkeit mehr zu erfahren. Unter dem Titel “KOMKOM - Qualifizierung von bildungsbenachteiligten Personen“ stellen wir Ihnen vor, was uns motiviert hat, was das Projekt so besonders macht und welche Umsetzungserfahrungen wir schon gemacht haben. - Den aktuellen Termin finden Sie demnächst unter News auf unserer Website und auf unserer Facebook Fanpage.

Gleichzeitig sind wir daran interessiert Feedback zu erhalten und Diskussionen über mögliche Einsatzbereiche anzuregen. Wir wollen Organisationen gewinnen, die dieses System ebenfalls einsetzen möchten. Dafür stellen wir die APP dann kostenfrei zur Verfügung.
Wenn Sie also in einem Bereich arbeiten, der sich mit „Learning on the job“ und Vermittlung von bildungsbenachteiligten Personen befasst, dann sprechen wir genau Sie mit diesem kurzen, informativen Format an!

Anmeldungen nimmt Frau Anja Edelsbrunner unter anja.edelsbrunner@chanceb.at entgegen – Sie bekommen nachfolgend einen Teilnahme-Link zugesendet.

Rückfragehinweis:
Mag.a Karoline Kreimer-Hartmann, Mobil: +43 664 60409-165,
E-Mail: karoline.kreimer-hartmann@chanceb.at

Aktuelle Hinweise finden Sie auch auf unserer Facebook-Fanpage