• „Das LEBI Prinzip“ Projekt-Team und Kooperationspartner

    „Das LEBI Prinzip“ Projekt-Team und Kooperationspartner, v.l.n.r.: Nicole Hütter (Energieregion Weiz-Gleisdorf Projektleiterin), Christoph Lafer (Chance B Projektkoordinator), Michael Spielhofer (LEBI-Laden Leiter), Jacqueline Fall (LEBI-Laden Mitarbeiterin), Christoph Stark (Bürgermeister der Stadtgemeinde Gleisdorf); vorne: Karl Steinwender (ZweckZwei Initiator und externer Projektbegleiter)

13.12.2024

Erfolgreicher Abschluss des LEADER-Projekts „Das LEBI Prinzip“

Am 12. Dezember 2024 fand die Abschlussveranstaltung des LEADER-Projekts „Das LEBI Prinzip“ im LEBI-Laden der Chance B statt. Das Projekt wurde von der Chance B in Zusammenarbeit mit der Energieregion Weiz-Gleisdorf und ZweckZwei – Karl Steinwender realisiert. Die Projektbeteiligten setzten sich in den vergangenen elf Monaten intensiv damit auseinander, wie Lebensmittelverschwendung reduziert und überschüssige Lebensmittel sinnvoll genutzt werden können, um sozial benachteiligte Menschen zu unterstützen. Bei der Veranstaltung wurden die Ergebnisse des Projekts präsentiert, die gestaltete Ausstellung zum Thema eröffnet und schmackhafte Gerichte aus geretteten Lebensmitteln verkostet.

„Privathaushalte zählen mit ca. 58 % zu den größten Lebensmittelverschwendern. Bis zu 800 Euro pro Haushalt landen jährlich im Müll, Kompost oder Kanal“, berichtete Christoph Lafer, Chance B Projektkoordinator, zu Beginn der Abschlussveranstaltung. Deshalb lag ein Schwerpunkt des LEADER-Projekts auf der Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung in Form der Veranstaltungsreihe „Mehr wissen. Bewusster leben.“ Rund 140 Personen nahmen an den Vorträgen und Workshops zu Themen wie Ökologie, Ernährung, Resilienz oder Zero-Waste-Kochen teil, um Impulse für eine nachhaltige Lebensweise zu erhalten. Sie konnten sich dabei mit namhaften Expert:innen wie dem Ökopionier Wolfgang Pekny, der Diätologin Doris Hiller-Baumgartner, dem Philosophen Philipp Pexider und Michaela Schneebacher austauschen. Auch die FH Joanneum und die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) teilten ihr Fachwissen für die Umsetzung des Projekts.

Überschüsse identifiziert und innovativ verwertet

Auf der Suche nach Nebenprodukten aus der Herstellung von Lebensmitteln wurden rund 250 Lebensmittelproduzent:innen und -verarbeiter:innen in der Region Weiz und Gleisdorf kontaktiert. „Davon konnten etwa 40 Betriebe als Ressourcen für verwertbare Lebensmittelreste gewonnen werden“, sagte Karl Steinwender, externer Projektbegleiter. Die Reststoffsuche mündete in die Entwicklung kreativer Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelverwertung. So wurden aus bereitgestellten Lebensmittelüberschüssen und -abfällen neue Produkte kreiert, beispielsweise ein schmackhaftes Kartoffel-Bohnen-Gulasch aus Bruchbohnen und gespendeten Erdäpfeln, haltbar gemacht durch Einwecken. Weitere Gerichte wie eine Brotsuppe nach altem Rezept, ein herzhaftes Kürbis-Chili und eine mediterrane Gemüsepfanne zeigten das Potenzial dieses Ansatzes. Innovativ war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um Rezepturen zur Haltbarmachung zu optimieren. „Wir waren einfach neugierig und haben unsere Ideen mit den Möglichkeiten der KI verknüpft. Die Ergebnisse konnten wir gleich bei den Rezepturen anwenden“, erklärte Michael Spielhofer, Leiter des LEBI-Ladens und gelernter Koch. Diese Produkte könnten, bei entsprechender Infrastruktur, zukünftig in Sozialmärkten verkauft werden.

Für den LEBI-Laden war das Projekt wertvoll. „Wir konnten während der Projektlaufzeit neue Kontakte zu Bauern und Lebensmittelproduzent:innen aus der Region knüpfen, die uns nun, wenn bei ihnen etwas anfällt, mit ihren Überschüssen beliefern“, resümierte LEBI-Laden Mitarbeiterin Jacqueline Fall, die sich darüber mit Bürgermeister Christoph Stark austauschte.

Ausstellung „Das LEBI Prinzip“

Um wesentliche Erkenntnisse auch nach Abschluss des Projekts zu vermitteln, wurde die Ausstellung „Das LEBI Prinzip“ erarbeitet. Diese ist bis 30. April 2025 im LEBI-Laden zu sehen und wird aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert. Haptische Beispiele, Prototypen, Videos, Quiz und Spiele bieten einen spannenden Zugang zum Wissensgebiet. Bei der Eröffnung ging ein besonderer Dank an Eva Lassnig von der Stadtgemeinde Gleisdorf und Kerstin Maurer mit den Schüler:innen der Mediengruppe der Polytechnischen Schule Gleisdorf, die an der Realisierung der Ausstellung tatkräftig mitgewirkt haben. Durch Beratungen und Workshops im Zuge der Ausstellung und die Kontaktvermittlung zu Expert:innen sollen in Zukunft auch andere Regionen und Initiativen von den Projektergebnissen profitieren.

Öffnungszeiten LEBI-Laden

Montag: 09:30 - 15:00 Uhr
Dienstag bis Freitag: 08:30 - 13:30 Uhr
Franz-Josef-Straße 2, 8200 Gleisdorf

Mit dem LEBI-Laden („Lebensmittel billiger“) verfolgt die Chance B in Kooperation mit der Stadtgemeinde Gleisdorf den Leitgedanken „versorgen statt entsorgen“ bereits seit 14 Jahren. Als Ort der Begegnung kann hier jede:r ohne Einkommensnachweis einkaufen und es arbeiten Menschen mit, die am regulären Arbeitsmarkt geringe Chancen haben. www.lebi-laden.at

Kontakt für Gruppen-Führungen durch die Ausstellung:

Jacqueline Fall, LEBI-Laden
0664 60 409 206
jacqueline.fall@chanceb.at