• Kind hält Bleistift in der Hand.

10.05.2021

Chance B setzt sich für europaweite, inklusive Bildungsmöglichkeiten ein

Der Europäische Dachverband der Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderungen (EASPD) und die diesjährige Online-Konferenz in der ersten Maiwoche boten der Chance B und ihren Partnerorganisationen den Rahmen, Fortschritt und Ergebnisse laufender Projekte vorzustellen und sich erneut für „Inklusive Bildung und darüber hinaus“ einzusetzen.

Bereits 2015 wurde anlässlich einer EASPD Konferenz die „Salzburg Deklaration“ für ein inklusives Bildungssystem in Europa veröffentlicht. Der Europäische Dachverband der Dienstleistungsanbieter für Menschen mit Behinderungen (EASPD) ermutigt darin die EU, und vor allem ihre Mitgliedsstaaten, in allen europäischen Bildungssystemen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit alle Lernenden an allen Formen von Bildung volle Teilhabe erfahren können.

Chance B und Internationale Projekte für Inklusion

Die Chance B setzt sich konsequent dafür ein, dass der uneingeschränkte Zugang zu Bildung für Menschen mit Behinderungen verbessert wird und die Qualität von Bildungsmöglichkeiten den Anforderungen von Menschen mit Behinderung mehr als bisher entsprechen. Das ist für die Chance B Motiv genug, um sich regelmäßig in zahlreichen Projekten, rund um inklusive Bildung zu engagieren, und im internationalen Austausch selbst neue Erfahrungen zu sammeln.  

Mit den Projekten IMAS I und IMAS II wurden Bildungsmodule für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt: Rund 150 Schulassistentinnen und Schulassistenten können damit gestärkt werden, damit sie in ihrem Berufsalltag inklusive Bildung für alle Kinder und Jugendlichen im Pflichtschulbereich und Kindergarten besser ermöglichen können.

Mit den Projekten KomKom II, Soft Skills, Social Farm und RAFT werden Bildungsangebote für Kundinnen und Kunden geschaffen: Junge Menschen, die in der Leistung Teilhabe an Beschäftigung (TaB) auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt sind, nutzen Module zur Basisbildung als Vorbereitung auf unterschiedliche Arbeitsfelder und Arbeitsanforderungen.

„Inklusive Bildung und darüber hinaus“ oder wie die Europäische Politik Inklusive Bildung forcieren kann

Im Rahmen der diesjährigen EASPD-Konferenz „To Inclusive Education and BEYOND“, Anfang Mai 2021, hatten mehrere Chance B-Kolleginnen und -Kollegen die Gelegenheit die Ergebnisse von Chance B Projekten und Ideen einem internationalen Publikum vorzustellen und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von internationalen Partnerorganisationen zu diskutieren.

So wurden die Ergebnisse des Projekts BEYOND, in dem die Chance B in Zusammenarbeit mit der EASPD und fünf weiteren Partnern nach neuen Wegen sucht in mehreren Workshops präsentiert und diskutiert. Wie die Weiterentwicklung von bestehenden Bildungssystemen hin zu inklusiven Bildungssystemen gelingen kann und welchen Beitrag soziale Dienstleistungsunternehmen während dieses Veränderungsprozesses leisten können steht hier im Fokus. Anja Edelsbrunner (Chance B-Projektmitarbeiterin), selbst zum ersten Mal Mitwirkende in einem internationalen Projekt, stellte Inhalte und Arbeitsweise im Projekt KomKom II vor. Das Onlineformat des Konferenz-Workshops machte es möglich!

Chance B und EASPD – Die Vernetzung von regionalen und europäischen Strategien

Franz Wolfmayr, Chance B-Gründer und früherer Präsident der EASPD, hatte den Startpunkt für das starke Engagement von Chance B auf internationaler Ebene gesetzt. Heute wird Chance B im Internationalen Netzwerk in Brüssel durch Michael Longhino (Stellvertretender Geschäftsführer der Chance B) vertreten. Bereits in der Planungsphase der Konferenz im EASPD-Veranstaltungsteam involviert, wurde in seinem Workshop die Positionen aus der Salzburger Deklaration 2015 daraufhin geprüft, inwiefern die Konferenzerkenntnisse 2021 die Aussagen zu Assistenzleistungen und Berufsbildungen für Menschen mit Behinderungen erneuert werden müssen.

EASPD Strategie - The way forward

Im Anschluss an die Konferenz wurde in der abschließenden EASPD-Generalversammlung die Strategie für die nächsten 10 Jahre besprochen.

Michael Longhino: „Entscheidend für die Weiterentwicklung von inklusiven Bildungssystemen in Europa wird sein, ob es gelingt, endlich die Rahmenbedingungen zu gestalten, die es braucht, damit Menschen mit Behinderungen an allen Formen von Bildung – vom Kindergarten bis zu Weiterbildungen im Berufsleben – echte Teilhabe erfahren dürfen. Dafür braucht es mehr als Absichtserklärungen! Es braucht eine klare Strategie, ausreichend Ressourcen für Unterstützungsleistungen und umfassende Aus- und Weiterbildungsangebote für alle Personen, die im Bildungssystem tätig sind.“  

Für uns, die Chance B als eine der EASPD-Partnerinnen, wäre es im regionalen und nationalen Diskurs stärkend, wenn sich step by step wieder mehr österreichische EASPD-Mitglieder am internationalen Wissenstransfer beteiligen würden.